Als mir das Projekt in den Kopf kam, Führungskräfte nach Georgien in den Kaukasus zu nehmen, um ihnen eine neue Perspektive auf das Leben zu verschaffen und klare Ziele zu formulieren, wollte ich eine zweite Meinung dazu einholen. Also lud ich eine Trainerin ein, die Erfahrung auf diesem Gebiet hatte. Wir saßen in einem Café und warteten auf unsere Bestellung. Auch mein Mann, der absolut größte Fan meines Projektes, saß dabei. Er leitete das Thema ein und ich fing an, zu erzählen. Plötzlich schüttelte die Kollegin den Kopf und verzerrte ihr Gesicht. Ich verstummte. Da sagte sie, es sei alles ein Blödsinn; dass kein Mensch nach Georgien fahren würde, weil es in Österreich genug Berge gibt. Ich war über ihre Reaktion sehr verwundet. Da dachte ich: Entweder ist meine Idee so schlecht, dass ich damit nicht durchkomme, oder so schräg, dass die Klienten sich mit dem Gedanken erst anfreunden müssen. Aber, dachte ich weiter, was soll mich davon abhalten, damit nicht erfolgreich zu sein? Ich war natürlich etwas aufgewühlt, aber kein bisschen beleidigt. Ich verstand, dass ich gerade nur die Vorstellungsgrenze meiner Kollegin erlebt habe.
Später, nach dem Gespräch, ging ich in mich und fragte mich, ob diese Idee es wert ist, bei vielen Meinungsgrenzen anzuklopfen und ab und zu eine Abfuhr zu kassieren. Ob meine Begeisterung die Scham überwiegt. Dann fiel mir ein realisiertes Geschäftsmodell aus Berlin ein, die „Teddy Tour“ – eine Reiseagentur, bei der Kunden für ihre gestressten Kuscheltiere Reiserouten buchen und von diesen dann Fotos von den jeweiligen Destinationen geschickt bekommen. Ist das nicht verrückt?
„Also ehrlich“, dachte ich, „wenn diese Geschäftsidee aufgeht (und das läuft gut!), dann kann ich auch alles.“
Meine Kollegin kann überhaupt nichts dafür, dass sie nicht meinen Traum lebt!
Autorin: Maia EGGER